„Wir kennen nicht die wichtigsten Ereignisse, die sich jenseits unserer Wände abspielen. Nichtsdestoweniger rücken sie unerbittlich an. Man braucht nur die Tür zu öffnen.“ Mit Worten des Regisseurs Tadeusz Kantor eröffnet Susanne Fritz das Kapitel „Der Knacks“ ihres neuen Buches: „Wie kommt der Krieg ins Kind“ (Wallstein, 2018) ist ein groß angelegter, sehr persönlicher Essay. Eine Spurensuche.
Vierzehn Jahre alt ist die Mutter, als sie 1945 verhaftet und ins polnische Arbeitslager Potulice gebracht wird. Der Grund: Sie hatte mit neun ein Formular unterschrieben, das sie in einem von Hitler überfallenen Gebiet als Deutsche auswies. Die Autorin, Regisseurin und Musikerin Susanne Fritz erzählt vom Schicksal ihrer Mutter und ihrer Familie über mehrere Generationen. Sie fragt nach Menschlichkeit und Verrat, nach Identität und Sprache. Mit Bettina Schulte (Badische Zeitung) spricht sie über ihr neues Werk und das deutsch-polnische Verhältnis über zwei Weltkriege hinweg.
—
Foto: © Burkhard Riegels
Mitveranstalter: „Freiburger Andruck“: Kulturamt, Stadtbibliothek, SWR Studio und Theater Freiburg sowie Badische Zeitung
Datum: 19.04.2018, 20 Uhr
Ort: SWR Studio Freiburg, Kartäuserstraße 46
Eintritt: 9/6 Euro