Ein vergessenes Meisterwerk, ein einmaliges Zeitzeugnis: „Als die Zeit stillstand. Tagebuch 1940-1944“ (S. Fischer, 2017) ist das bewegende Tagebuch des französischen Publizisten und Kritikers Léon Werth aus dem besetzten Frankreich zur Zeit des Vichy-Regimes. Werth, jüdischer Herkunft, Pazifist und Antikolonialist, flieht und versteckt sich in einem Dorf im Jura. Flüchtlinge und Dorfbewohner leben hier zusammen, begierig auf Nachrichten, abgekapselt und doch ganz nah am Geschehen. In seinem Vorwort betont Georges-Arthur Goldschmidt, wie aktuell Werths Text 70 Jahre nach seinem Entstehen noch immer ist, da er um die Frage kreist: Wie verhält man sich in einem Land, in dem Freiheit und Demokratie gefährdet sind?
Ins Deutsche übertragen hat das visionäre Vermächtnis der seit 1988 in Freiburg lebende Tobias Scheffel, der Essays, Belletristik sowie Kinder- und Jugendliteratur aus dem Französischen überträgt. Ins Gespräch mit dem preisgekrönten Übersetzer tritt die Lektorin Melanie Heusel.
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Mitveranstalter „Freiburger Andruck“: Kulturamt, Stadtbibliothek, SWR Studio und Theater Freiburg sowie Badische Zeitung
Datum: 21.02.2018, 20:15 Uhr
Ort: Theater Freiburg, Passage 46, Bertoldstraße 46
Eintritt: 9/6 Euro