„Mein größter Traum ist, noch vor der Buchmesse dem dann 90-jährigen Kjell Askildsen in Oslo von Hand zu Hand ein Exemplar seiner gesammelten Werke auf Deutsch übergeben zu können“, sagt Hinrich Schmidt-Henkel, der die zweibändige, bei Luchterhand erscheinende Ausgabe übersetzt hat. „Ich bin ein wortkarger Mann, doch gelegentlich führe ich Selbstgespräche.“ ist Band eins überschrieben, nur übertroffen vom Titel des zweiten Bandes: „Man lernt, solange man lebt, wozu auch immer das gut sein soll.“
Zur Frankfurter Buchmesse, die Norwegen als Gastland feiert, kann der große Meister der kurzen Form leider nicht anreisen – auch nicht zum Literaturgespräch. Dafür stellt sein für die bilaterale Arbeit mit dem Königlich Norwegischen Verdienstorden, Ritter 1. Klasse, ausgezeichneter Übersetzer das singuläre Werk vor: Askildsen ist mit seiner lakonischen Sprache ein Klassiker der skandinavischen Literatur. „Ich liebe den Menschen und ich liebe, wie er schreibt – darum habe ich diesen Auftrag übernommen, obwohl ich eigentlich schon ausgebucht war. So etwas begleitet einen dann zwei Jahre lang sehr intensiv, und Außenstehende können sich gar nicht vorstellen, dass man dabei auch noch glücklich ist“, erzählt Hinrich Schmidt-Henkel.
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Foto: © Finn Stale Felberg
Datum: 08.11.2019, 22 Uhr
Ort: Literaturhaus Freiburg, Bertoldstraße 17
Eintritt: 5 Euro