Bewegung ist eine Konstante im Werk von Felicitas Hoppe. Reisend findet die Büchner-Preisträgerin ihre Stoffe. Erzählend kartografiert sie die Erde vom kanadischen Eis bis zur australischen Wüste in „Hoppe“, mit dem Frachtschiff über die Weltmeere in „Pigafetta“. Für den Roman „Prawda“ (S. Fischer, 2018) ist sie 10.000 Meilen mit dem Auto durch die USA gereist. Hellwach und hellsichtig folgt sie der Route der russischen Schriftsteller Ilf und Petrow, die achtzig Jahre zuvor das Land des kapitalistischen Erzfeinds erkundeten. Mitte der 30er-Jahre, auf dem Höhepunkt des stalinistischen Terrors und der Great Depression, erforschten sie im Auftrag der sowjetischen Zeitung Prawda (russisch: Wahrheit) „das eingeschossige Amerika“.
Ob Hoppe mit den beiden den ersten elektrischen Stuhl besichtigt, nebenbei den Zaun von Tom Sawyer streicht, in einem Tornado verschwindet oder im Auge des Sturms auf Quentin Tarantino persönlich trifft – diese Nachreise enthüllt ganz neue Wahrheiten über Ost und West.
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Foto: © Tobias Bohm
Mitveranstalter: Buchhandlung jos fritz, Carl-Schurz-Haus und Studium generale der Universität Freiburg
Datum: 06.04.2018, 19:30 Uhr
Ort: Literaturhaus Freiburg, Bertoldstraße 17
Eintritt: 9/6 Euro