Sie ist Mitte fünfzig und beginnt ein Verhältnis mit einem dreißig Jahre jüngeren Mann. Einem Studenten, noch dem Milieu verhaftet, aus dem sie sich emanzipiert zu haben glaubt. Annie Ernaux bricht ihr letztes Tabu – radikal pointiert und prägnant erzählt sie in „Der junge Mann“ (Suhrkamp, 2023 © Éditions Gallimard) von einer skandalösen Liebesbeziehung, einer ambivalenten Rückkehr in die eigene Vergangenheit und der triumphalen Überwindung einer lebenslangen Scham.
Daniela Mohr aus dem Marienbad-Ensemble liest das aktuelle, knapp 50-seitige Buch der Literaturnobelpreisträgerin. Im Anschluss diskutieren Ernauxs Übersetzerin Sonja Finck, der Autor und Professor für Dramentechnik an der Universität der Künste Paul Brodowsky und die Literaturkritikerin Bettina Schulte über ein stilbildendes Werk, seine Sprache, Fragen nach Übersetzung, Transformation und Inspiration.
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Cover: © Suhrkamp, 2023 © Éditions Gallimard
Gefördert im Impulsprogramm „Kunst trotz Abstand“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Kooperationspartner: Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg, Förderkreis Literaturhaus Freiburg und Theater im Marienbad mit der Reihe „Für alle reicht es nicht“
Datum: 12.5.2023, 19:30 Uhr
Ort: Theater im Marienbad, Marienstraße 4
Eintritt: 9/6 Euro (VVK: Theater im Marienbad)