Des Dichters „Buchstab / Tötet“, schreibt Hölderlin. Aber glücklicherweise belebt er auch – und zwar auf das Vielfältigste. So sind in den vergangenen Monaten vier zeitgenössische Positionen aus der Lektüre ausgewählter Hölderlin-Manuskripte des Spätwerks erwachsen, die an diesem Abend auf der Bühne erklingen. Dabei kommt die besondere Charakteristik der dichterischen Handschrift mit ihren orakelhaften Verkürzungen, Streichungen, Einsprengseln aus fremden Sprachen und ihren vieldeutigen Doppelbödigkeiten zum Tragen.
Wie Hölderlins Schrift in ihrer „Sprachverwirrung“ irren und flirren die vier Anverwandlungen zwischen Fehlern, Fehl und Fehlen: Die Lyrikerinnen Orsolya Kalász, Dagmara Kraus, Daniela Seel und Uljana Wolf lesen von „Flists“, „warmer Scheue“ und „befestigtem Gesang“ und kommen ins Gespräch über ihre Essays, Übersetzungen und Fortschreibungen des Hölderlin’schen Werks.
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Fotos (v.l.nr.): © Dirk Skiba, Römer, Dirk Skiba, Villa Massimo Alberto Novelli
Eine Veranstaltung des Literatursommers 2020 der Baden-Württemberg-Stiftung, www.literatursommer.de
Datum: 25.09.2020, 20 Uhr
Ort: Literaturhaus Freiburg, Bertoldstraße 17
Eintritt: 9/6 Euro