Als großes Textgebäude errichtet Christophe Boltanski in „Das Versteck“ (Hanser, 2017) das Haus seiner Großeltern in der Pariser Rue Grenelle. Kapitel wie „Küche“, „Arbeitszimmer“, „Salon“ bilden die Architektur des Hauses nach – bis zum geheimnisvollen „Zwischenraum“: In diesem Schlupfwinkel zwischen Bad und Schlafzimmer fand der Großvater Etienne, Nachkomme russisch-jüdischer Migranten, während des Zweiten Weltkrieges 18 Monate lang Schutz vor den Nazis. Seine Frau hütete das Geheimnis, indem sie sich offiziell scheiden ließ und selbst ihren Kindern nichts von der List verriet.
Trotz dieser schmerzhaften Geschichte bleibt das Haus ein Ort großer Freiheit: „Dieser unglaubliche Lebenshunger, die Momente der Trunkenheit, ja der Euphorie. Das Licht trotz der Finsternis.“ Über die Familiengeschichte der „Bolts“ spricht der Autor – bekannt als Journalist für Liberation und das Reportagemagazin XXI – mit seinem Übersetzer Tobias Scheffel.
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Foto: © Julien Falsimagne
Mitveranstalter: Centre Culturel Français Freiburg, Frankreich-Zentrum der Universität Freiburg
Datum: 06.06.2018, 19:30 Uhr
Ort: Centre Culturel Français Freiburg, Münsterplatz 11
Eintritt: 7/5 Euro (kein Vorverkauf, die Abendkasse öffnet um 19 Uhr)