„Es ist wahr, niemand hält mich hier fest, Meinmann ist kein Wärter und ich keine Gefangene, die Tür ist nicht abgeschlossen, und ich besitze genug Kleidungsstücke, Schuhe, Jacken und Schals, die es mir erlauben würden, angemessen gekleidet dort unten auf die Straße zu treten“
Annette Pehnt zeichnet in ihrem Versroman „Die schmutzige Frau“ (Piper, 2023) den schmalen Grat zwischen Freiheit und Kaptivität, Selbst- und Fremdbestimmung, Einsamkeit und Unabhängigkeit. Allein in einem großzügigen Apartment über den Dächern der Stadt, fern von Mann und Familie, ist die Ich-Erzählerin scheinbar frei, zu schreiben, zu denken, zu tun, was sie möchte. Aber wie der Schmutzfilm auf der Haut der kleinen Frau in den märchenhaften Geschichten, die sie erfindet, lassen sich die Zwänge nicht wegwischen, die sie umstellen. Das buchstäbliche „Zimmer für sich allein“ wird zum Bild für widersprüchliche Sehnsüchte und subtile Gewalt. Ins Gespräch kommt die Freiburger Autorin mit Katharina Knüppel (Literaturhaus).
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Foto: © Daniel Kunzfeld
Mitveranstalter: „Freiburger Andruck“: Kulturamt, Stadtbibliothek, SWR Studio und Theater Freiburg sowie Badische Zeitung
Datum: 17.02.2023, 19:30 Uhr
Ort: Literaturhaus Freiburg, Bertoldstr. 17
Eintritt: 9/6 Euro