Die Vermessung eines poetischen Kontinents – 900 Jahre spanischsprachige Lyrik mit Jaime Luis Huenún, Martin von Koppenfels, Susanne Lange und José F. A. Oliver

Zehn Jahre hat ein ganzes Team an Herausgeber*innen und Übersetzer*innen an einem Mammutprojekt gearbeitet, das nun pünktlich zum Gastlandauftritt Spaniens bei der Frankfurter Buchmesse vorliegt: Ihre vierbändige Anthologie (C.H. Beck, 2022) mit über 800 Gedichten leistet Pionierarbeit. Die zweisprachige Edition präsentiert in größtenteils neuen Übertragungen 200 Autor*innen aus 20 Ländern. Eine Einladung zur Reise von den Anfängen im mittelalterlichen Al-Andalus bis in die Gegenwart und quer durch die gesamte transatlantische Sprachwelt, die Spanien mit Hispanoamerika verbindet.

Der Komparatist Martin von Koppenfels und die Übersetzerin Susanne Lange führen durch dieses Gemeinschaftswerk von Literaturwissenschaft und Übersetzungskunst. Aus Chile reist der Dichter Jaime Luis Huenún an, der in seinen Werken das Scheitern der Revolutionen auf seinem Kontinent sowie das Schicksal der indigenen Mapuche thematisiert. Die von vielfältigen kulturellen Einflüssen geprägten Sprach- und Bildwelten Lateinamerikas sind im deutschen Sprachraum noch immer wenig bekannt. Das Podium komplettiert der Hausacher Lyriker, Literaturvermittler und Übersetzer José F. A. Oliver. Alle vier sprechen über die Geschichte der spanischsprachigen Lyrik und lesen ihre liebsten Gedichte aus beinahe 1000 Jahren.

Foto: Jaime Luis Huenún © Álvaro de la Fuente
Datum: 13.11.2022, 11 Uhr
Ort: Literaturhaus Freiburg, Bertoldstraße 17
Eintritt: 9/6 Euro