Während ein Baum Jahr für Jahr wächst, teilt sich die Wachstumsschicht, das Kambium, und stößt die neu gewonnenen Zellen nach innen und außen ab – es entstehen Jahresringe. Sie verkörpern das Alter des Baums, seine Stärke und Dicke. Für den in Österreich schaffenden Medienkünstler Bartholomäus Traubeck sind sie die Quelle der Daten, die seine Installation „Years“ in Klaviermusik übersetzt. Er legt quer geschnittene Baumscheiben auf den Plattenspieler – ein Lichtsensor ersetzt die Tonnadel – und lässt die Holztextur von Algorithmen analysieren und in Musik transformieren. Die schnell wachsende Fichte mit ihren dicken Jahresringen erzeugt minimalistische Klangfolgen, das dichte Holz der Walnuss birst hingegen beinahe vor Komplexität und Rhythmus. Allein die Tonart wird vom Künstler bestimmt: So erklingt die Fichte in a-Moll, die Esche in c-Moll.
Der Literaturhaus-Saal verwandelt sich an diesem Tag in eine Naturphilharmonie. Inmitten junger Bäume wuchern Sounds von Fichte, Esche, Walnuss und Buche. Herzlich willkommen zum Baumkonzert!
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Foto: © Marc Doradzillo
In Kooperation mit der Baumschule Vonderstraß
Das Projekt wird gefördert im Impulsprogramm „Kunst trotz Abstand“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg sowie im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e. V.
Datum: 10.07.2021, 12–18 Uhr
Ort: Literaturhaus Freiburg, Bertoldstraße 17
Eintritt frei