Das Literaturgespräch entfällt entsprechend der aktuellen Corona-Maßnahmen. Die Veranstaltungen werden nach Möglichkeit Anfang 2021 nachgeholt.
Seit fast 50 Jahren prägt Uwe Timm die Literatur. Kaum ein anderer deutschsprachiger Schriftsteller hat so konsequent erzählerische Brillanz, autobiografische Erfahrung, gesellschaftliche Moral und politisches Bewusstsein zusammengeführt und reflektiert. Der Essayband „Der Verrückte in den Dünen“ (Kiepenheuer & Witsch, 2020) erscheint in diesem Jahr zum 80. Geburtstag des großen Reisenden.
„Was dieses Buch nicht will und nicht sein kann: eine systematische oder historische Untersuchung der Utopie“, schreibt Timm: „Versammelt sind darin persönliche Beobachtungen, Fundstücke, Fragen, die, aus einem frühen Interesse kommend, darauf gerichtet sind, an welchen Orten sich andere, sagen wir bessere, also gerechtere, freiere, lustvollere Möglichkeiten des Zusammenlebens finden.“ Tatsächlich beschäftigen Utopien den 1940 in Hamburg geborenen Autor zeitlebens: in seinem literarischen und essayistischen Werk ebenso wie auf seinen Reisen. Der neue Band beleuchtet das utopische wie dystopische Moment in Klassikern der Weltliteratur, erzählt von einer Reise nach Paraguay und untersucht gegenwärtige Aspekte utopischen Denkens, etwa bei Graffitikünstlern. Ins Gespräch mit Uwe Timm tritt Literaturwissenschaftler Torsten Hoffmann, der an der Universität Stuttgart unter anderem zur Literaturgeschichte des Interviews forscht.
Moderation: Torsten Hoffmann
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Foto: © Isolde Ohlbaum
Datum: 06.11.2020, 20:00
Ort: Historisches Kaufhaus, Münsterplatz 24
Eintritt: 9/6 Euro